Noch gar nicht so lange her, aber heute klingt
das Ganze wie eine Geschichte aus einer anderen Zeit. Es war vor fünf
Jahren, als der VW-Konzernpatriarch Ferdinand Piëch bei einer Automesse
über den Elektroautobauer Tesla sprach und erklärte, dass er für so
etwas nun wirklich "keinen Platz" in seiner Garage hätte. Man brauche
keine "brennenden Autos", sagte der damalige VW-Aufsichtsratschef, den
sie in den guten Jahren auch "das Orakel von Salzburg" nannten.
Es stimmt schon, seit jenen frühen Jahren der Elektromobilität
passierte es schon mal, dass die Batterie-Fahrzeuge lichterloh
brannten. Für Piëch, einen der letzten großen Vertreter der Benzin- und
Dieselära, war das dann der ultimative Beleg dafür, dass man bei VW
alles richtig machte: Benzintank statt Lithium-Ionen-Batterie, da weiß
man, was man hat.
Es war die Zeit, in der die Garagen von Topmanagern voll waren
mit Porsches und anderen PS-starken Boliden. Eine Zeit, in der man auch
dachte, dass Dieselmotoren per se umweltfreundlich sind und in der Greta
Thunberg noch jeden Tag in die Schule ging.
Mercedes auf dem ersten Platz, BMW in der Mitte, Audi hinten
Seit
2014 aber hat sich die Welt
ziemlich verändert. Heute nimmt
Tesla den etablierten deutschen
Premiumherstellern ihre Premiumkunden weg, und längst ist jetzt auch bei
denen Feuer unter er Motorhaube, die jahrelang geglaubt hatten, dass es immer
so weitergehen würde. Doch der Boom der Autoindustrie ist zu Ende, und
jetzt fragen sich alle:
Ist das jetzt die große Krise der
etablierten Hersteller?
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