News, Kunst und Unterhaltung

11. November 2019

Ja, moin Im Presswerk

Deutsche Landwirte sollen schneller Baugenehmigungen erhalten, wenn sie Ställe zugunsten von Tieren vergrößern. Das berichtet die Zeit.

Bilanzen gefälscht und Verluste verschleiert: Ex-Manager der Deutschen Bank und anderer Geldinstitute sind in Italien zu teils hohen Haftstrafen verurteilt worden. Alle Angeklagten hatten ihre Unschuld beteuert, schreibt Spiegel Online. Beim Geldinstitut werden zusätzlich 64 Millionen Euro an Vermögenswerten beschlagnahmt. (spiegel)

Ein Kalb kostet nur noch 8,49 Euro (n-tv) Die Zahl der superreichen Frauen steigt (tagesspiegel) -> admir_e äh - admeyer vor admeier (?) ASK: AKK 

Apples Kreditkarte, herausgegeben vom Kreditinstitut Goldman Sachs, soll sexistisch sein: Männer erhalten höheren Kreditrahmen als Frauen. Warum? Die ganze Gender-Story berichtet die Welt.

Vorbei mit linearem Fernsehen

Die Erlebnismaschine Fernsehen stagniert – was kommt jetzt? Das Fernsehen war über Jahrzehnte die kollektive Erlebnismaschine, die die Nation emotional zusammenhielt. Heute bekommt das Publikum seine Gemeinschaftssehnsüchte unter Gleichgesinnten bei Netflix, Amazon und YouTube. Die Bewegtbild-Welt zersplittert, statt dem linearen TV-Programm folgt das Publikum Menschen und Marken. Dabei geht es um Emotionen on demand: Junge schauen schon heute mehr Netflix und Amazon Prime als TV. Der Markt steht aber schon vor der nächsten Revolution, dem Trend des On-Demand-Programms. Lesen Sie jetzt den ganzen Artikel kostenlos als Online-Text und blicken in die Zukunft des Fernsehens. 

Ja, moin Verbraucher:innen

E-Mobilität: Ein Drittel der Fahrer von E-Autos nutzt gewöhnliche Haus­halts­steck­do­sen zum Laden, sagt eine Studie des Fraunhofer ISI. Mehr als die Hälf­te der Be­frag­ten lädt das Auto zu Hause, ein Vier­tel am Ar­beits­platz. Öf­fent­li­che Säu­len werden hingegen bislang kaum genutzt.("Spiegel" 46/2019)

Überlastet: Immer mehr Arbeit wird einem aufgebürdet, die Fehleranfälligkeit steigt, das Stresslevel auch. Was man tun kann, um seine Gesundheit und seinen Arbeitsplatz zu schützen, sagt der Kündigungsschutzexperte Anwalt Bredereck. ( )

Am 29. November kommt es erneut zum goßen Klima-Streik – an vielen Orten in Deutschland und weltweit. Für alle, die mitmachen wollen: machen Sie den Klima-Streik bekannt und bestellen Sie Ihr kostenloses Mobilisierungs-Paket. Verteilen Sie Aufkleber, Plakate, Flyer. Jetzt Mobi-Paket bestellen!

Schmuck gestohlen: Was zahlt die Hausratversicherung?
Theoretisch muss Ihre Hausratversicherung gestohlenen Schmuck ersetzen. Doch welche Angaben müssen Sie dazu machen und wann darf Ihre Versicherung die Zahlung verweigern?

Sie plane bereits Ihren nächsten Urlaub. Das Deutsche Reiseministerium hat im Internet Länderinfos zu Ihrem Reiseland, Adressen zuständiger
diplomatischer Vertretungen und Infos zur Politik und zu den bilateralen Beziehungen mit Deutschland zusammengestellt. (eh)

Das Beste zum Ende: Soll Libra kommen oder nicht? Sprechen Sie's einfach in unser Kommentar-Forum.

Lauras Stern schwebt durchs Medien- Universum

"Ich würde es auch umsonst machen": Multitalent und Moderatorin Laura Karasek im Interview. Ins Studio mit Staatsexamen: Laura Karasek ist Rechtsanwältin, Roman-Autorin, Mutter zweier Kinder und nun auch TV-Talkerin mit Vorliebe zu Brahms. Nun erzählt die hübsche Tochter von Literaturkritiker Hellmuth Karasek über Show-Projekte, Selbstbewusstsein und das Tochter-Sein. Lesen Sie das ganze Interview mit Laura Karasek kostenlos als Online-Text. Das Gespräch gibt es auch als Video und Podcast. (Turi)

9. November 2019

Gehacktes um Mitternacht

"Ich ringe öfter mit den Tränen als früher." Seit 20 Jahren wollen Menschen nachts mit dem Kölsche Night-Talker Jürgen Domian über ihre intimsten Geheimnisse reden. Bald ist mit der Sendung Schluss. Jetzt erzählt der bekennende homobisexuelle Moderator im Interview von seiner demütigenden Schulzeit, seiner Bulimie – und abgründigen Anrufern wie dem Hackfleischmann, welcher Kiloweise Mett in Tüten kaufte, dies in einem Zimmer auslegte, um anschließend mit dem Hack zu kuscheln und seine sexuellen Fantasien auszuleben. (sz-mag)

Bitte lachen Sie nicht über solche Abgründe auf ihrer Sightseeingtour durch die Newswelt, sollten Sie solche Menschen kennen, reden Sie mit einem Doc, welcher weiß, was zu tun ist oder melden es unverzüglich dem nächsten Revier. Sie müssen Perverse auch vor sich selbst schützen

7. November 2019

Umfrage: Gestört oder nicht gestört

Fühlen Sie sich heute Wahrnehmungs gestört? 

Unser Tipp: einfach genießen. 

Ver- rücktheit kommt von verrücken. Sie könnten also einfach mal ein paar Dinge in ihrem Zuhause umstellen!

Und denken Sie dran, der Ball ist rund und die Erde dreht sich auch ohne mich weiterhin um die Sonne.


Gesellschaftsspiel: Wohnung tauschen

Was halten Sie vom Wohnungstausch? Keine Kündigung notwendig. Ein reines Tauschgeschäft. Sie ziehen vom Dach ins Parterre, das Parterre zieht ins Gartenhaus und im Ersten gehts in den Keller. Alles frei im Quad-radmeter Raum. Jetzt kommen die Neuen. Belegen die Räume im Haus. Derweil gehen Sie zu den Neuen und wohnen da. Wie lange? K.A. Solange wie es Euch gefällt. Lustiges Gesellschaftsspiel. Nett war? Ohne Abstieg einfach mal ganz ins Nobelviertel kommen. Wie exakt dad funktioniert, verrät unser ultimativer Blog - einfach mal ein paar nette Leute vor die Tür setzen, alles streichen und gucken, was passiert. 
Verboten ist in diesem Spiel die Mitnahme von Haustieren. Diese müssen in ihrer vertrauten Umgebung zurückgelassen werden. Ach Sie vermissen die Seele bei dieser Regel des Gesellschaftsspiels. Dann machen Sie Tumult und sagens doch dem Regel-Spielleiter. Vielleicht hat er ja Mitleid mit Ihnen und macht eine Ausnahme. Viel Glück, der Blog drückt die Daumen. Und denken Sie dran: auch im besten Viertel Ihrer City könnte ein verwahrloses Subjekt auftauchen, ein dover Dorfscheriff sie beim Landrad anschwärzen und ein paar Trottel ganz viel Spaß am grausamen Quälen von Personen haben - Systemtreue Trottel gibt es Überfall. 

6. November 2019

Ausblick ins Presswerk

Die deutsche Hotelgruppe Steigenberger kommt in chinesische Hände. Der ägyptische Tourismus-Unternehmer Hamed El-Chiaty ("Iberotel", "Sol y Mar") verkauft die Steigenberger-Dachgesellschaft Deutsche Hospitality für 700 Millionen Euro an den chinesischen Hotelbetreiber Huazhu. Zur Deutsche Hospitality gehören insgesamt 118 Hotels in 19 Ländern. (mm )

Amazon will seine digitale Assistentin vertrauensvoller machen und feilt an Alexas Stimme: Sie soll natürlicher klingen. Das Update startet jetzt auch in Deutschland.(lesen)

US-Handelsminister deutet Verzicht auf Autozölle an (zeit)

Apple stellt 2,5 Milliarden Dollar für Wohnungsbau zur Verfügung. Die durchschnittliche Wohnungsmiete in Kalifornien hat 2300 Dollar erreicht. (heise)

US-Start-up will das Magenta-Monopol der Telekom brechen. (spiegel)

Katar macht seinen alten Fussball-Flughafen wieder fit, die philippinische Cebu Pacific bestellt 16 A330 Neo und ex-Airbus-Chef Tom Enders soll Aufsichtsrat bei der Lufthansa werden.

Mit Beginn des kommenden Jahres müssen sich Geschäftskunden der Deutschen Post auf einige Änderungen beim internationalen Versand einstellen.

Stephan Plenz, Technik-Chef von Heidelberger Druck, geht im Juni 2020, weil sein Vertrag ausläuft und der Vorstand aufgrund digitalen Transformation kleiner werden soll. Das Unternehmen will in Zukunft mehr Maschinen in China produzieren, Arbeitsplätze sollen beim Punktesammeln nicht wegfallen, sagt ein Immobilien- Boss mit Insiderwissen. (Pflugbetrieb)







4. November 2019

Fälschung: Aktie an Wand

Wie ein Berliner Galerist ins ganz große Kunstgeschäft einsteigen wollte – und jetzt wegen dringenden Betrugsverdachts verhaftet wurde  

Zwei Männerhände ragen aus einer weißen Wand und halten zerknüllte Dollarscheine fest. Um die Handgelenke hängen eine fette Golduhr – und solide Handschellen. Der Schweizer Künstler Fredy Hadorn hat 2009 dieses täuschend echt aussehende Werk aus Kunststoff geformt, es soll an den Investment-Betrüger Bernie Madoff erinnern, und es ist ein etwas sehr deutliches Symbol dafür, dass sich auch in der Welt der Kunst vieles nur noch um Geld und Gier und Anlagebetrug und Gesichtsverlust dreht. Zum Nikolaustag 2018 postete der Berliner Galerist Michael S. dieses Kunstwerk auf Instagram: »We wish many gifts for everyone« stand darunter.
Manchmal übertrifft die Wirklichkeit noch die größten Klischees in der Kunst. Vergangene Woche nämlich wurde ausgerechnet jener Galerist, der die Nikolausgrüße mit den Handschellen-Händen in die Welt geschickt hatte, in Charlottenburg vom Berliner Landeskriminalamt festgenommen. Der Haftrichter erließ einen Haftbefehl. Der 67-Jährige muss aber nicht ins Gefängnis, sondern sich nur bis auf Weiteres regelmäßig bei der Polizei melden, die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen. Es geht um schweren Betrug beim Verkauf von Kunstwerken; mehrere Personen sollen betroffen sein, der Schaden betrage etliche Millionen Euro. 

TV-Tipp:Schlusspfiff für Uli

Am 15. November 2019 endet eine Ära in Fußball-Deutschland. Bei der jährlichen Jahreshauptversammlung des FC Bayern München wird sich Uli Hoeneß, langjähriger Vereinsboss und amtierender Präsident des erfolgreichsten Clubs des Landes, nicht mehr zur Wiederwahl stellen.

Aus Anlass seines Rückzugs blickt diese "Story im Ersten" (Das Erste, 20:15 Uhr) auf die Karriere von Uli Hoeneß zurück – auf die Höhen und Tiefen eines Fußballer- und Managerlebens.

In einem Exklusivinterview steht Uli Hoeneß selbst vor der Kamera. Außerdem kommen zahlreiche Wegbegleiter des "Bayern-Patriarchen" zu Wort: der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern, Karlheinz Rummenigge, der ehemalige National- und Bayerntorwart Oliver Kahn, die Sportmoderatorin Jessica Libbertz und der BVB-Boss Hans-Joachim Watzke.

Ein Film von Johanna Behre, Juan Moreno und Tim Klimes

Marketing:zum Kauf verführt

Das Influencer-Marketing wird für Unternehmen immer wichtiger. Gerade Jugendliche lassen sich auf den digitalen Plattformen leicht locken. Denn es geht nicht mehr nur noch um Reichweite.

Kinder und Jugendliche lassen sich häufig besonders leicht beeinflussen. Das wissen auch „Influencer“, die Stars aus sozialen Medien und Internet. Über Videos auf Youtube, Fotos auf Instagram oder Einträge in eigenen Internet-Blogs prägen sie den Alltag, die Wünsche und Sehnsüchte ihrer oft noch sehr jungen Anhänger. Sie lassen diese an ihrem Leben teilhaben, geben Essens- und Schminktipps und zeigen sich in allen erdenklichen Lebenslagen. 

Die Zahlen sprechen für sich: Die Amerikanerin Kylie Jenner hat es mit 22 Jahren und 146 Millionen Followern auf Instagram zur jüngsten Selfmade-Milliardärin der Welt gebracht. Der bekannteste Youtuber dürfte mit gut 100 Millionen Abonnenten der 29 Jahre alte Schwede Felix Kjellberg („PewDiePie“) sein.

Blick ins Presswerk


  • Verhängnisvolle Beziehung. Steve Easterbrook war mit einer ihm dienstlich unterstellten Person liiert - und verstieß damit gegen Firmenregeln, die McDonald's im Mai erlassen hatte.(news)
  • Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Bosch-Manager (faz)
  • Staatliche Subventionen steigen auf 31 Milliarden Euro (spiegel)
  • US-Strafzölle auf EU-Autoimporte wohl vermeidbar (faz)
  • Großbritannien stoppt Fracking (tagesspiegel)
  • Verkehrsminister Andreas Scheuer kritisierte die geplanten Gehaltserhöhungen für Bahn-Vorstände. (zeit) 
  • Douglas wird noch digitaler und startet einen eigenen Online-Marktplatz. 20 Partnerunternehmen sind zu Beginn dabei. (oh)
  • Chinesen kaufen Markennamen von Thomas Cook: Die chinesische Unternehmensgruppe Fosun hat den Markennamen Thomas Cook gekauft. Außerdem wurden auch zwei dazugehörige Tochtermarken gekauft – Casa Club und Cook’s Club. (ntv)
  • Der tschechische Milliardär Daniel Kretinsky erweitert seine Anteile an der Metro AG von 17,52  auf 29,99 Prozent. Er steigt mit dem Kauf eines Aktienpakets von der Unternehmerfamilie Haniel zum größten Einzelaktionär beim Handelskonzern auf. (mm
  • Mit dem Kauf des Gesundheits-StartUps Health Navigator vergrößert Amazon sein Sortiment im Bereich Medizin. Mit dessen Diensten werden wohl zunächst die eigenen Mitarbeiter versorgt. (lesen)
  • Jack Dorsey will, dass es weltweit keinerlei bezahlte politische Werbung mehr auf Twitter geben werde. Die Reichweite für politische Inhalte solle verdient sein, nicht gekauft, begründet der Twitter-Chef die Entscheidung des Unternehmens. (ntv)
  • Deutsche Bahn: Der Vorstand will seine Bezüge um insgesamt 1,5 Mio Euro erhöhen, schreibt "Bild am Sonntag", ein Lohnplus von bis zu 33 Prozent. Ein internes Gutachten bescheinigt den Bahn-Managern zu niedrige Einstiegsgehälter im Vergleich mit anderen Konzernen. (BamS)

2. November 2019

Aus Langweile krankgeschrieben

Nicht jede Arbeit ist die große Erfüllung. Was aber, wenn Job die eigentliche Lücke im Leben ist? Drei Menschen erzählen in Der Zeit (45/2019), wie sie diese Langeweile ertragen. Denn Langeweile ist das eine, die kann man aushalten, auch im Job, wenn man sich zu engagieren oder gut zu beschäftigen weiß. Schließlich gibt es ja Büro-Internet, in dem auch die Versiertesten noch allerlei entdecken können oder sie gehen einfach auf online Schoppingtour. Ja. Bürotage lassen sich irgendwie überstehen. In der Gemeinschaftsküche wartet doch bestimmt ein Kollege für ein Schwätzchen. Oder sie machen schon wieder eine Zigarettenpause, schimpfen beim Betriebsrat über Nackenschmerzen oder fragen alle Kollegen, ob sie ihnen etwas aus Kantine mitbringen dürfen. Geht doch. Langweile lässt sich überspielen.

Aber was tun bei Unterforderung? David, Melanie und Thomas erzählen uns davon. Drei tolle Lebensgeschichten - zum Nachamen ausdrücklich nicht niedergeschrieben. (Anmerk. d.Red.)


Grenzen des Geschmacks sorgen für Namensänderung

Wer in Weimar heute einen Döner essen möchte, könnte vor einem Problem stehen, denn: Der beliebte Döner heißt jetzt profan: Drehspieß. Verantwortlich für diese Umbenennung sind besonders aufmerksame Mitarbeiter des Lebensmittelüberwachungsamtes der Stadt Weimar. Denn, wie sich nun herausstellte, darf ein Fleischprodukt mit Geschmacksverstärker nicht Döner genannt werden. 

Da die Dönerläden in Weimar ihre Spieße alle vom selben Großhändler beziehen, mussten daher jetzt auch alle Fleischspieße umbenannt werden. 

Sie glauben, dies sei ein Schildbürger-Streich. Nein das ist "deutsche Behörden-Gründlichkeit"

Urheberrecht: geistiges Eigentum

Streaming: 51 Prozent der 15- bis 24-Jährigen in Europa streamen bewusst legal, analysiert das EU-Amt für geistiges Eigentum. 2016 lag die Zahl noch bei 40 Prozent. Nur 21 Prozent der Befragten wählen bewusst illegale Angebote. 22 Prozent der Befragten zahlen für einen Abo-Dienst, 2016 waren es 13 Prozent. (t3n)

Bahnland, Land von Iden

Deutsche Bahn: Künftig soll es auch im Fernverkehr auf allen Strecken, aber nicht in jedem Zug, Stellplätze für Räder geben. Alte Züge werden nicht neu gemacht, die neuen Bahnen werden nur acht Stellplätze haben, Radfahrer sollen daher Plätze reservieren. (rde)

Springer-Chef fordert mehr Mut zur Meinung

Mathias Döpfner fordert im "Spiegel" mehr Mut zu Meinung. Der Springer-Chef und BDZV-Präsident Mathias Döpfner fordert in der aktuellen Ausgabe des Magazins von den Bürgern, häufiger ihre Meinung offen zu äußern. Jeder könne sich hierzulande frei äußern. Dennoch sei der öffentliche Diskurs "politisch korrekt sediert". Wie meint er dies, er sagst im Spiegel (45/2019).

Schließlich wäre noch niemand raus aus dem Spiel, bloß weil offen gesagt wurde, was zu sagen gewesen ist.

31. Oktober 2019

Spiegel tauscht Fehlersheriffs aus

Cordelia Freiwald und Kurt Jansson werden zu gleichberechtigten Chefs der Spiegel-Dokumentation. Sie folgen auf Hauke Janssen, der seit 1998 Chef der "Spiegel"-Dokumentation war und im Juli in den Vorruhestand gegangen ist. Freiwald und Jansson werden auf ihrem neuen Posten Vertrauen zurückgewinnen müssen. Im Zuge des Relotius-Skandals geriet die berühmte "Spiegel"-Dokumentation in die Kritik, weil Relotius' Täuschungen dort nicht aufgefallen waren. (tur)

30. Oktober 2019

Herausforderungen an Organisation der Zukunft

Fragen an Dr. Kai Krings, Mitglied im gfo-Vorstand, er besitzt langjährige und sehr umfangreiche Erfahrungen in der Organisationsentwicklung und Geschäftsprozess-Management

Welche Themen spielen heute eine Rolle, die vielleicht früher vernachlässigt wurden?
  1. Die Chancen von Diversität und die Nutzung unterschiedlicher Perspektiven für bessere und tragfähige Lösungen. Dies betrifft die Zusammensetzung von Projektteams und die Offenheit für Lösungen abseits der bislang gedachten Standards.
  2. Die Chancen von Selbstorganisation und Lösungsfokussierung, die klare und gemeinsam geteilte Ziele und eine größere Eigenverantwortung der Beteiligten erfordern.
  3. Eine größere Prozessorientierung mit integrativer Betrachtung und einem Gesamtnutzen aus Kundenperspektive. Das erfordert, mit klaren Zielen und Kenntnis der Kundenanforderungen sowie Berührungspunkten alle Prozessbeteiligten in die Gestaltung und Umsetzung der Veränderungen einzubeziehen.

Was ist besonders wichtig, damit eine kulturelle Transformation gelingen kann? Warum braucht es diese Transformation überhaupt? 

Da wir uns den eingangs genannten Veränderungen nicht entziehen können, brauchen wir wirksame und beherrschbare Transformationsmechanismen. Eine kulturelle Transformation ist aber nur der Ausdruck und das Ergebnis dessen, wie Veränderungen gestaltet und umgesetzt werden. Kultur lässt sich kaum direkt verändern, sondern ist die Resultierende der Vergangenheit und einer klug und konsequent umgesetzten Veränderungsstrategie, die mit und nicht gegen die Beteiligten umgesetzt wird.

Das ist meines Erachtens neben der geringeren Klarheit und Stabilität von Anforderungen und den damit rasch veränderlichen Zielen auch der Hauptgrund, warum langjährig erforschte und bekannte Partizipationsprinzipien in Gestalt von agilen Methoden viel Akzeptanz und einen breiteren Einsatz erfahren. Die Abkehr von Wasserfallmodellen zugunsten von agilen Projektmanagementmethoden erfolgt sowohl auf Teamebene, zum Beispiel mit Scrum, als auch auf Organisationsebene, beispielsweise über Scaled agile Framework, und findet auch prozess- und themenspezifische Ausprägungen wie Business Model Canvas, Design Thinking oder auch Lean Startup als Gesamtvorgehen.

Damit liegt auf der Hand, dass es vor allem auf die Haltung, das Verhalten und insbesondere die Führung in Organisationen ankommt, um die notwendigen Rahmenbedingungen für Transformationen zu schaffen. Natürlich braucht es am Ende die Mitwirkung und Selbstverpflichtung aller Mitarbeitenden, aber das notwendige Wissen um wirksame Veränderungen, schnelle lösungsfokussierte Entscheidungen und Konsequenz sind wesentliche Instrumente zur Befähigung für Führungskräfte.

Welche Fähigkeiten sind für Führungskräfte heute wichtig, um diese Transformation zu unterstützen?

Ein situativer Führungsstil, der wertschätzend Potenziale entfaltet. Das bedeutet, spezifisch auf jeden Beteiligten einzugehen und Ziele zu vereinbaren – aber auch selbst Vorbild zu sein und die Veränderung konsequent vorzuleben. Auf der Basis kann und muss dann auch ebenso konsequent eingefordert werden, was miteinander vereinbart ist.
 
Die Bereitschaft, Verantwortung tatsächlich abzugeben und Lösungen anzuerkennen, auch wenn sie von der eigenen Sicht abweichen. Dieses „Loslassen“ erfordert Vertrauensvorschuss, eine gewisse Größe und manchmal auch Mut.
 
Eine wesentliche Voraussetzung für die notwendige Transparenz von Ergebnissen, aber auch für das Entstehen tragfähiger Vorgehensweisen ist die Fähigkeit zur lösungsfokussierten und klaren Kommunikation.
 
Da die Transformation ja nicht bei den Führungskräften Halt macht, braucht es für die eigene Glaubwürdigkeit auch die Fähigkeit zur Selbstreflektion und eine eigene Lern- und Veränderungsbereitschaft.

Danke fürs Gespräch.

 
 
 

28. Oktober 2019

Moderner Rassismus?

Der Mathematiker Uri Treisman lehrte eine Zeit lang an der University of California in Berkeley. Dort fiel ihm auf, dass 60 Prozent der afroamerikanischen Student*innen den Kurs in Differential- und Integralrechnung nicht bestanden.  Treisman nahm das zum Anlass, sich die Statistiken genauer anzuschauen. Ihm fiel auf: alle von chinesischen Student*innen schafften den Kurs. Was unterschied die beiden kulturellen Gruppen voneinander?

Treisman beobachtete die Studierenden bei der Vorbereitung auf die Prüfungen. Und registrierte dabei einen entscheidenden Unterschied: Die afroamerikanischen Studierenden setzten sich meist allein an ihre Matheaufgaben. Ihre chinesischen Kommiliton*innen hingegen verabredeten sich zum gemeinsamen Lernen.

Das kollaborative Arbeiten brachte den Studierenden einen Vorteil, der alle anderen Faktoren (z.B. das Einkommen der Eltern oder die Mathenoten in der Schule) übertraf. Treisman rief daraufhin Mathe-Workshops ins Leben, zu denen er Studierende mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen einlud, um gemeinsam an den Mathe-Aufgaben zu tüffteln. Das Ergebnis: Die Leistungen der afroamerikanischen Teilnehmer*innen verbesserten sich signifikant. Tatsächlich überholten sie sogar bald die chinesischen Studierenden. Wir lernen: Anstatt aufzugeben, entstehen durch den Austausch mit anderen gemeinsame Lösungsideen für Probleme – und die Student*innen entwickeln gemeinsam mehr Selbstvertrauen, um Prüfungen zu schaffen.

Also keineswegs Rassismus sondern modernes Lernen über den eigenen Tellerrand hinaus. Bravo!

Dies wunderbare Unibeispiel kann auch auf weitere Bereiche in der Arbeitswelt übertragen werden: stimmts! Menschlicher Fortschritt ist wahrlich so easy.