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11. Januar 2020

Klares Statement, aber wie kann sie nur ...

Siemens bietet Klima-Aktivistin Luisa Neubauer öffentlich einen Posten im Aufsichtsrat von Siemens Energy (plant in 2020 an Börse zu gehen) an. Neubauer kontert. Es gehe ihr nicht um "irgendwelche Aufsichtsratsgeschichten", sondern ob der Konzern an klimaschädlichen Projekten und Investitionen festhalte. 

Neubauer sagte gegenüber einer Zeitung, dass Siemens Klimaneutralität anstrebe und zugleich das in Australien geplante Großprojekt mit Technik ausrüsten wolle, sei ein eklatanter Widerspruch, der durch nichts zu rechtfertigen sei: "Als Konzern, der verstanden hat - oder vorgibt, zu verstehen, was die menschengemachte Klimakrise bedeutet - ist es nicht zu rechtfertigen, an einem Projekt wie der Adani-Mine festzuhalten."

Der indische Industriekonzern Adani will in Australien eines der größten Kohlebergwerke der Welt aufbauen, das aus fünf Untertageminen und sechs Tagebaustätten bis zu 60 Millionen Tonnen Kohle pro Jahr fördern soll. Das Projekt wird von Umweltschützern seit Jahren bekämpft.

Was glauben Sie, darf Luise eine solche Job-Chance ablehnen? Meldets uns oder scheibt Kommentar. Was hätten sie an ihrer Stelle getan? Allen andren geben wir Bescheid, wie Umfrage ausgeht.

11. November 2019

Ja, moin Verbraucher:innen

E-Mobilität: Ein Drittel der Fahrer von E-Autos nutzt gewöhnliche Haus­halts­steck­do­sen zum Laden, sagt eine Studie des Fraunhofer ISI. Mehr als die Hälf­te der Be­frag­ten lädt das Auto zu Hause, ein Vier­tel am Ar­beits­platz. Öf­fent­li­che Säu­len werden hingegen bislang kaum genutzt.("Spiegel" 46/2019)

Überlastet: Immer mehr Arbeit wird einem aufgebürdet, die Fehleranfälligkeit steigt, das Stresslevel auch. Was man tun kann, um seine Gesundheit und seinen Arbeitsplatz zu schützen, sagt der Kündigungsschutzexperte Anwalt Bredereck. ( )

Am 29. November kommt es erneut zum goßen Klima-Streik – an vielen Orten in Deutschland und weltweit. Für alle, die mitmachen wollen: machen Sie den Klima-Streik bekannt und bestellen Sie Ihr kostenloses Mobilisierungs-Paket. Verteilen Sie Aufkleber, Plakate, Flyer. Jetzt Mobi-Paket bestellen!

Schmuck gestohlen: Was zahlt die Hausratversicherung?
Theoretisch muss Ihre Hausratversicherung gestohlenen Schmuck ersetzen. Doch welche Angaben müssen Sie dazu machen und wann darf Ihre Versicherung die Zahlung verweigern?

Sie plane bereits Ihren nächsten Urlaub. Das Deutsche Reiseministerium hat im Internet Länderinfos zu Ihrem Reiseland, Adressen zuständiger
diplomatischer Vertretungen und Infos zur Politik und zu den bilateralen Beziehungen mit Deutschland zusammengestellt. (eh)

Das Beste zum Ende: Soll Libra kommen oder nicht? Sprechen Sie's einfach in unser Kommentar-Forum.

1. Oktober 2019

Saubere Luft, schmutziges Meer

Hapag-Lloyd Cruises will seine Kreuzfahrtschiffe ab dem nächsten Sommer nicht mehr mit Schweröl betanken. Die Tui-Tochter erspart sich damit viel Kritik an den neuen Reinigungssystemen für Schiffsabgase: Diese säubern zwar die Luft, verschmutzen aber das Meer, so Kritiker./tg

9. September 2019

Im grünen Bereich

Entwicklungsminister Gerd Müller trägt einen neuen Anstecker am Anzug. Nach dem Fairtrade-Siegel und dem Blauen Engel kommt nun der Grüne Knopf, um sozial- und umweltverträglich produzierte Kleidung zu kennzeichnen. Als Partner sind Aldi, Lidl, Rewe und Tchibo mit dabei.

Insgesamt müssen 46 Sozial- und Umweltkriterien erfüllt werden - von A wie Abwassergrenzwerte bis Z wie Zwangsarbeitsverbot. Auch Mindestlöhne und das Verbot ausbeuterischer Kinderarbeit gehören dazu. Unabhängige Prüfer kontrollieren die Einhaltung der Standards. Wenn notwendig, überprüfen sie auch die Produktionsstätten vor Ort - und das weltweit. Die unabhängige, staatliche Deutsche Akkreditierungsstelle (DAkkS) überwacht als "Prüfer der Prüfer" die Kontrollen und Beschwerdemanagement stehen vor Ort im Einzelhandelsläden an Kassensystemen, um Verbraucher:innen darauf hinzuweisen, dass billig kaufen großer Mist ist, nur weils schön aus schaut. /sbs

26. Juli 2019

Umwelt: Bodenhaftung dank Videotechnik

Einmal Bonn-Berlin und zurück: Mitarbeiter der Bundesministerien müssen diese Strecke häufig zurücklegen und steigen dafür oft ins Flugzeug. Der Umweltausschuss will Dienstreisen künftig mit Videoschalten ersetzen.


Zum Schutz des Klimas will der Umweltausschuss des Bundestags künftig Flugreisen zwischen Bonn und Berlin reduzieren und stärker auf Videokonferenzen setzen. Das haben Umwelt-Staatssekretär Jochen Flasbarth und die Vorsitzende des Ausschusses, Sylvia Kotting-Uhl (Grüne), vereinbart.

Die Bonner Mitarbeiter des Ministeriums sollen demnach in Zukunft standardmäßig per Videokonferenz zugeschaltet werden. „Damit lassen sich viele bislang nötige Dienstreisen zwischen Bonn und Berlin vermeiden“, sagte eine Ministeriumssprecherin dpa.

Das Vorhaben stößt bei den Bundestags-Fraktionen auf breite Zustimmung. „Natürlich können wir das machen“, sagte der stellvertretende Ausschussvorsitzende Michael Thews (SPD) am gestrigen Donnerstag. „Der Umweltausschuss sollte da mit gutem Beispiel vorangehen.“ Auch die FDP signalisierte Unterstützung für den Vorschlag. „In Zeiten der Digitalisierung ist es völliger Irrsinn, wegen einzelner Sitzungen von Bonn nach Berlin und zurück zu fliegen“, sagte der Obmann der FDP-Fraktion, Lukas Köhler.

Sein SPD-Kollege Carsten Träger sagte, mit Blick auf die Klimabelastung des Fliegens sei einer solche Regelung sehr positiv. Die Obfrau der Unions-Fraktion, Anja Weisgerber (CSU), ergänzte: „Die Chancen der Digitalisierung müssen in Zukunft stärker genutzt werden.“ Sie gab allerdings zu bedenken, in einigen Fällen wie bei Gesetzesverhandlungen sei der persönliche Kontakt unerlässlich.

7. Juli 2019

Rausfliegen für den Klimawaddel

Mit dem Flugzeug in den Urlaub - das ist mittlerweile Normalität. Doch das Fliegen hat den Ruf als Klimasünde. Zu Recht, sagt Nachhaltigkeits- und Klimaexperte Felix Ekardt. Für ihn sind die ständigen Fernreisen sowieso nur eine oberflächliche Art, die Welt zu erkunden. Wir sollten das lieber auf andere Weise tun, rät er.

n-tv.de: Herr Ekardt, Sie sind ein Gegner von Flugreisen - aus Gründen des Klimaschutzes. Dabei beträgt der Anteil des Luftverkehrs am weltweiten Treibhausgas-Ausstoß geraden mal zwei Prozent. Warum ist dann gerade das Fliegen so schlimm?
Felix Ekardt: Zu den Emissionen gibt es zum einen unterschiedliche Berechnungen. Zum anderen nimmt das Fliegen stark zu. Das Pariser Klimaabkommen verpflichtet uns, die globale Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Dafür brauchen wir weltweit null Emissionen in rund zwei Jahrzehnten. Im Bereich des Fliegens gibt es momentan jedoch keine Alternative zu fossilen Brennstoffen. Wir müssen uns daher vom Fliegen verabschieden.


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Felix Ekardt ist Leiter der Forschungsstelle Nachhaltigkeit und Klimapolitik in Leipzig und Berlin sowie Professor an der Uni Rostock. Foto: privat
Wenn man nicht mehr fliegen soll, was machen wir mit den Freunden in Malaysia? Sind Reisen dorthin dann für uns gestorben? Oder wenn die Tochter ein halbjähriges Praktikum in Übersee macht, soll man sie nicht besuchen, um das Klima zu schonen?
Die Tochter mal ein halbes Jahr nicht zu sehen, mag traurig sein, aber man wird es überleben. Früher hat man Kinder verabschiedet und das ganze Leben nicht mehr gesehen. Wichtig ist aber auch der Blick auf die Folgen: Würde man im Ernst einem Menschen auf einer Pazifikinsel, die aufgrund der globalen Erwärmung gerade untergeht, oder Menschen in Afrika, die bald keine Nahrungsmittelversorgung mehr haben, sagen wollen, tut mir leid, aber ich musste meine Freunde in Malaysia besuchen?

Sich um die Probleme von Menschen auf einer Pazifikinsel zu sorgen, setzt doch gerade ein globales Denken und Wissen von anderen Ländern und Kulturen voraus. Und gerade Flugreisen ermöglichen es uns doch, diese kennenzulernen …
Ich habe 1994 drei Monate in Israel gearbeitet und würde nicht sagen, dass ich Israel deswegen kenne. Erst recht lernt man ein Land nicht in zwei Wochen als Urlauber kennen. Wir machen uns da häufig etwas vor. Statistisch haben die, die die Welt am besten kennen, heute ökologisch oft den größten Fußabdruck. Und wir wissen aus der Verhaltensforschung: Wissen und Bewusstsein beeinflussen unser Verhalten relativ wenig.



Das globale Zusammenwachsen aller Menschen ist also Ihrer Meinung nach nicht unmittelbar damit verknüpft, dass man sich begegnet? Ist das nicht sehr wichtig?
Natürlich. Aber das geschieht häufig auf einer sehr oberflächlichen Ebene. Bei den typischen internationalen Reisen begegnet man Mitgliedern der gleichen globalen Konsumentenklasse, zu der man selbst gehört.

Sollte man dann nicht eher seinen Fokus vor Ort anders wählen als die Art der Anreise?
Man kann ja ruhig zweimal im Leben eine Weltreise machen. Das geht aber auch auf dem Boden. Dann lernt man wirklich mal das Land kennen und reist nicht zu diesen attraktiven Urlaubsgebieten mit Palmenstränden, sondern fährt halt mal mit der transsibirischen Eisenbahn und lernt die GUS-Staaten kennen. Es ist doch paradox: Die typischen europäischen Urlauber kennen zum Beispiel Osteuropa kaum. Dabei gibt es dort wunderbare Städte. Oder noch verschärfter: Die meisten Menschen kennen ihren Nachbarn nicht mal richtig. Man kann zwei Straßen weitergehen und trifft Menschen in völlig anderen Lebensverhältnissen. Das interessiert einen überhaupt nicht.


Wenn Osteuropa so interessant ist - was glauben Sie, ist der Grund für die Beliebtheit von Fernreisen? Warum fliegen wir lieber nach Bali, als mit dem Zug nach Budapest zu fahren?
Menschen folgen Normalitätsvorstellungen. Sie machen das, was die anderen auch machen. Und wenn die ganzen Facebook-Freunde Fotos von Fernreisen posten, dann denkt man, das Ganze wäre erstrebenswert. Wir blenden auch massiv die Unannehmlichkeiten von Fernreisen aus, weil wir uns Illusionen hingeben. Wir blenden aus, dass das Wetter unangenehm heiß ist, die staubigen Hochhäuserschluchten von Bangkok anstrengen sind, das Hotel langweilig ist, dass wir uns vielleicht in Gefahr begeben oder dass wir unverträgliche Sachen essen.

Verschiedene Organisationen bieten den Kauf von sogenannten CO2-Kompensationen an - für den Ausstoß von CO2 zahlt man eine Summe, mit der Projekte zur Vermeidung von CO2 vor allem in Entwicklungsländern finanziert werden. Damit wäre eine Flugreise ohne schlechtes Gewissen doch möglich?
Das Kaufen von Kompensationen ist eher keine Lösung. Wir müssen aufgrund des Pariser Klimaabkommens zu Nullemissionen kommen. Aber auch mit null fossilen Brennstoffen bei Strom, Wärme, Mobilität, Kunststoffen und Dünger werden ja noch Treibhausgasemissionen entstehen - wir wollen ja nicht verhungern und selbst wenn wir alle Veganer werden, entstehen diese - und bereits die müssen wir später noch kompensieren. Etwa durch Aufforstungen oder der Wiedervernässungen von Mooren, die viele Klimagase binden können. Raum, um Luxus-Emissionen wie das Fliegen zu kompensieren, haben wir schlicht nicht.

Der neue Airbus-Chef Guillaume Faury hat kürzlich das Ziel ausgegeben, in Zukunft emissionsfreie Flugzeuge bauen zu wollen. Biotreibstoffe, Wasserstoff oder synthetische Treibstoffe sollen es richten. Was glauben Sie, können wir in ein paar Jahren wieder guten Gewissens fliegen?
Biotreibstoffe sind eher nicht die Lösung - die haben teilweise einen größeren ökologischen Fußabdruck als die fossilen Brennstoffe. Wenn, dann muss man Wind- oder Solarstrom in eine flüssige oder gasförmige Form bringen, um damit zu fliegen. Das ist heute bereits technisch möglich, aber sehr teuer. In absehbarer Zeit wird es günstiger werden, aber wahrscheinlich nicht so günstig, dass so gedankenlos wie heute geflogen werden kann. Billiger für uns als Gesellschaft ist es wegen der vermiedenen Klimawandelschäden aber sehr wohl.

Mit Felix Ekardt sprach Kai Stoppel (n-tv)

11. Juni 2019

Europäische Badegewässer größtenteils ohne Fäkalbakterien

95,4 Prozent aller bewerteten Badestellen in Europa erfüllten 2018 die Mindestqualitätsanforderungen für Badegewässer mit Bezug auf Fäkalbakterien. Über 85 Prozent der Badestellen haben laut dem jüngsten EU-Jahresbericht über die Qualität der Badegewässer die höchsten Anforderungen für „ausgezeichnete“ Wasserqualität erfüllt.
Bei der Bewertung der Qualität gemäß europäischer Badegewässerrichtlinie werden die Werte zweier mikrobiologischer Parameter herangezogen: intestinale Enterokokken und Escherichia coli. Die Qualität der Badegewässer wird entsprechend der nachgewiesenen Menge von Fäkalbakterien als "ausgezeichnet", "gut", "ausreichend" oder "mangelhaft" eingestuft.
Die drei Länder mit der höchsten Zahl an Badestellen mit "mangelhafter" Wasserqualität befanden sich in Italien (89 Badestellen bzw. 1,6 Prozent), Frankreich (54 Badestellen bzw. 1,6 Prozent) und Spanien (50 Badestellen bzw. 2,2 Prozent). Im Vergleich zu 2017 ist die Zahl der Badegewässer mit mangelhafter Wasserqualität in Frankreich zurückgegangen (von 80 im Jahr 2017 auf 54 im Jahr 2018), während sie in Italien (von 79 auf 89) und in Spanien (von 38 auf 50) gestiegen ist. In vier Ländern wiesen 95 Prozent oder mehr der Badestellen eine ausgezeichnete Wasserqualität auf: Zypern (99,1 Prozent), Malta (98,9 Prozent), Österreich (97,3 Prozent) und Griechenland (97 Prozent).

98 Prozent der Badegewässer in Deutschland erfüllten laut Umweltbundesamt (UBA) in der Badesaison 2018 die Qualitätsanforderungen der EG-Badegewässerrichtlinie. Etwa 93 Prozent wurden sogar mit der besten Note "ausgezeichnet" bewertet.
Sechs deutsche Badegewässer waren 2018 von mangelhafter Qualität (im Länderbericht mit roten Punkten gekennzeichnet): Tremt an der Ostsee (Mecklenburg-Vorpommern), Kolmar an der Elbe (Schleswig-Holstein), Elfrather See (Nordrhein-Westfalen), Goldscheuer Badesee (Baden-Württemberg), Klostersee (Bayern) und Stausee Kelbra (Sachsen-Anhalt). 74 Badegewässer waren während der Badesaison ganz oder zeitweise geschlossen, davon 45 wegen Cyanobakterien (sogenannte Blaualgen). Insgesamt wurden 2.289 deutsche Badegewässer untersucht und 13.371 Wasserproben ausgewertet. Von den Badegewässern lagen 366 an der Küste von Nord- und Ostsee, 1.923 an Binnengewässern.
Erfreulich: In den letzten 40 Jahren seit Existieren der Richtlinie hat die Badegewässerqualität kontinuierlich zugenommen. Was aber nach wie vor bedenklich ist: Fast alle Meere Europas haben ein massives Kontaminationsproblem mit Schwermetallen, Insektiziden und anderen Gefahrenstoffen (EU-News 17.05.2019).