23. Januar 2020
Zeitenwende: Wenn im Büro der Pokertisch wartet
22. Januar 2020
#Dorfkindle ham Drehraus
ergänzten sie ihre Erklärung um den Zusatz, es handele sich bei besagten Magnonen um eine neue Art von Spinwellen, die sich in einem zylindrischen magnetischen
Isolatorhohlleiter ausbreiten und dabei den Aharonov-Casher-Effekt ausnutzen. So einfach kann das sein. Das Beispiel lehrt: Wer den Dreh raushat, der ist ganz vorne dabei. Der Dreh ist ein raffinierter Geselle, auch wenn sein Name nicht mehr oft genannt wird. Das mag an seiner leicht anrüchigen Vorgeschichte liegen, die in unserer
Ära unbedingter sprachlicher Korrektheit nicht auf viel Verständnis hoffen darf. Man erinnert sich an die Panzerknackerbande aus Entenhausen, die immer gern ein Ding drehte. Ihr eher tollpatschiges Vorgehen führte sie leider immerfort zurück in den Knast, dessen Gitter seinerzeit noch als schwedische Gardinen bezeichnet wurden. Auch das sagt man heute nur noch selten, denn der Begriff könnte die Gefühle schwedischer Mitbürger:innen verletzen oder die Gardinenhersteller diskriminieren. Es macht den Ruf des Drehs nicht besser, dass ein findiger Verkäufer den Törichten Dinge andreht, für die sie keinerlei Verwendung haben. Das führt zu Julia Klöckner. Im Zuge der neuen Landlust, welche die Bundesagrarministerin zu verbreiten sucht, sowie ihrer Bemühungen, die Bauern vom Niederbrennen ihres Ministeriums abzuhalten, hat sie den Hashtag „#Dorfkinder haben den Dreh raus“, versehen mit dem Bild zweier spielender blonder Kinder, in die Welt gebracht. Man kann Frau Klöckner mit sehr gutem Willen ein gewisses Bemühen um die Belange der Landbevölkerung nicht absprechen. Man kann den Hashtag aber auch ein wenig peinlich und anbiedernd finden, oder man kann denken: Shithappens, doch es gibt schlimmere Fehlleistungen in der Politik. Das Netz aber tobt. „Das Netz“ sagen die digitalen Hausmeister und Feldwebel immer dann, wenn es ge-nug ihresgleichen gibt, die bereit sind, sich jederzeit ganz furchtbar aufzuregen und Andersdenkenden aus jedem beliebigen Anlass einen Strick zu drehen. Kurz, Ministerin Klöckner wurde zum Ziel eines Shitstorms. Die Leute schreiben: Ob sie nicht wisse, dass auf dem Land lauter Nazis wohnten, dass die Dorffeuerwehr aus betrunkenen Rassisten bestehe, dass die beiden Kinder nicht divers seien. Welchen Dreh die Verfasser der Sache auch geben: Ein Shitstorm tritt immer dann ein, wenn Leute, welche die Welt nur noch über ihren Bildschirm wahrnehmen, den Shit posten, der so in ihrem Kopf selbst entstanden ist. (SZ)
19. Januar 2020
Wo kommen sie denn her?
Zitat des Tags
Publizist und Grünen-Politiker Daniel Cohn-Bendit kritisiert im "Spiegel"-Interview den Umfang der öffentlichen Auseinandersetzung zu Online-Empörungen wie dem Umweltsau-Video.
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"Fussball war für uns wie eine Urschrei-Therapie"
Daniel Cohn-Bandit, Europaabgeordneter und Mittelstürmer über sein Leben mit dem Ball
SZ-Magazin NR. 3, 31.1.2020
18. Januar 2020
Frau Ministerin Kryptisch
Digitalstaatsministerin Dorothee Bär sagt im "Focus"-Interview, dass die Hürden für Digitalisierung insbesondere in den Köpfen der Menschen lägen.
17. Januar 2020
In eigener Sache
Langweilige Auftritte: Netflix vertreibt jetzt eigene Eissorte
Grossartige Aussage: Microsoft will im großen Stil zur Reduzierung von klimaschädlichen Treibhausgasen beitragen. Spätestens zum Jahr 2030 will der Softwarekonzern der Atmosphäre mehr Kohlendioxid entziehen als man produziere, kündigte Microsoft-Chef Satya Nadella jetzt gelangweilt an. Und bis zum Jahr 2050 wolle Microsoft all den Kohlenstoff aus der Umwelt entfernen, den das Unternehmen seit seiner Gründung im Jahr 1975 entweder direkt oder durch den Stromverbrauch verursacht habe. Es werde nicht leicht für sein Unternehmen sein, bis 2030 kohlenstoffnegativ zu werden. "Aber wir glauben, dass es das richtige Ziel ist." Mit dem richtigen Engagement sei es aber auch ein erreichbares Ziel, so Nadella weiter. (tt)
Zahl des Tags
Private Haushalte haben Geldvermögen in Höhe von 6,3 Billionen Euro
Das Geldvermögen privater Haushalte in Deutschland ist im dritten Quartal 2019 um 67 Milliarden Euro gestiegen und liegt jetzt bei rund 6,3 Billionen Euro. Gründe für den Anstieg sind die robuste Einkommensentwicklung sowie eine weiter hohe Sparneigung. Bargeld und Einlagen machen rund 40 Prozent des Vermögens aus, weitere 37 Prozent sind Ansprüche gegenüber Versicherungen und Altersvorsorgeeinrichtungen. Der Rest verteilt sich vor allem auf Aktien, Investmentfondsanteile und Schuldverschreibungen. Übrigens: Würde man das Geldvermögen der privaten Haushalte in Deutschland in 50-Euro-Scheinen aufeinanderstapeln, entspräche die Höhe des Turms etwa dem Durchmesser der Erde. Das berichtet heuer die Deutsche Bundesbank. Wie es mit der Vermögensverteilung ausschaut, geht aus dem Sheet nicht hervor. Es ist davon auszugehen, dass diese Zahl nicht exakt erfasst werden kann. Statistiker gehen davon aus, da Reiche die Möglichkeit haben, sich arm zu rechnen - ihr Vermögen in einer Stiftung versteckt geparkt liegt. Sie wären damit laut Statistik arme Flaschen - sorry: Bürger:innen. (sbs)
Ex O2 Kunde nimmt Werbung wörtlich
Schönste Meldung vom Taggeschehen
Spruch des Tags
Wer hat geschossen?
Mitwisser: Investigativ-Journalist Hans Leyendecker sagt im "Zeit"-Interview erstmals, dass auch der damalige "Spiegel"-Chefredakteur Hans Werner Kilz mit seiner Quelle im Fall Bad Kleinen telefoniert hat, deren Existenz bezweifelt wird. Leyendecker hatte 1993 unter Berufung auf einen Informanten "aus Beamtenkreisen" berichtet, ein GSG9-Mitglied habe den RAF-Terroristen Wolfgang Grams erschossen. Den Ermittlungen zufolge hat sich Grams aber selbst getötet. In der "Zeit" sagt Leyendecker nun, Kilz habe vorgeschlagen, selbst mit der Quelle zu sprechen, um sich einen eigenen Eindruck von dessen Glaubwürdigkeit zu verschaffen und eine eidesstattliche Versicherung für seine Schilderung zu erhalten. Diese habe der Zeuge aus persönlichen Gründen jedoch nicht abgeben wollen.
Am selben Tag habe sich ein anderer Mann bei Leyendecker gemeldet, der sich nicht namentlich, aber als als Grenzschutzbeamter vorstellte und im Wesentlich die Schilderung des Zeugen bestätigt. "Der Anonymus war aus meiner Sicht kein Informant. Aber er befreite mich endgültig von einem Problem, nämlich der ursprünglichen Forderung meiner Quelle, niemandem gegenüber von deren Existenz zu berichten", sagt Leyendecker.
Kein Verständnis zeigt Leyendecker dafür, dass der "Spiegel" den Fall nun von der Relotius-Kommission neu untersuchen lässt: "Bei Relotius geht es um Betrug, Fälschung, Vorsatz. Bei mir ist es weder Betrug noch Fälschung, noch Vorsatz. Die beiden Fälle gleichzusetzen ist eine Unverschämtheit." Bei manchen Ex-Kollegen seien "viele Bösartigkeiten im Spiel, manchem geht es auch um späte Rache", glaubt Leyendecker. Die Namen seinen Quellen werde er mit ins Grab nehmen.
("Zeit" 4/2020, S. 8/9)
Himmlische Lügen
15. Januar 2020
Bereits gewusst ?
Wo kommen wir da hin? Fragt ein Passant am Wegesrand stehend. "Frag doch Navi." Navi antwortet nicht. Will nicht mehr mitfahren. Wo wollen Sie denn hin, ist Stimme von Vorbeiläufer zu hören. Zum Sonnenaufgang, antwortet Passant. Den gibts hier doch nicht, schmunzelt abgebremster Vorbeiläufer. Wie alt sind Sie denn, entrüstet sich Passant. Auf ganzen Welt gibt es Aufgänge. Vorbeiläufer verneint. Der Passant zahle auch 50 Euro, wenn ers verraten bekomme. Vorbeiläufer hat nichts zu verraten. Passant latzt mit kordischen Pfoten. Da, hier haben sie Geld. Machen sie was sie wollen damit. Es fängt an zu regnen. Bescheiden sammelt einer Scheine auf der Gasse liegend auf und murmelt, die steck ich ins lodernde Feuer.
ENDE vom Weltkongress.
Was sonst noch wichtig ist
- Finance News: Der Dax lächelt sich wieder schön nach oben (6M)
- Royal News: Maghan und Harry planen Teeparty in Canada
- Technik News: kostenlose Updates für Windows 10 sind da
- Show News: Zu Besuch im Waffelschrank von Babsi
- FamilienNews: Das ist ja die Krönung -Live-Schalte an Frankfurter Börse (Bericht vom ARD-Hofberichterstatter)
Medientauschgeschäfte
Alles hat ein Ende - auch die Kontaktfunktion
Das kontaktlose Bezahlen ist in Deutschland zur Normalität geworden. Nach Angaben einer aktuellen Telefon- und Online-Befragung im Auftrag der Deutschen Bundesbank (Die Daten stammen aus einer Umfrage (Telefon/Online), die durch infas quo im Auftrag der Deutschen Bundesbank von April bis Juli 2019 erhoben wurden. 3.122 Befragte haben an der Umfrage teilgenommen.) nutzen inzwischen 32 Prozent der Besitzer von kontaktlosen Debitkarten die Möglichkeit, quasi im Vorbeigehen zu bezahlen. Unter den Kreditkartennutzern sind es sogar 39 Prozent. „Damit ist das kontaktlose Bezahlen im Alltag angekommen“, sagte Burkhard Balz, das für den Zahlungsverkehr zuständige Vorstandsmitglied der Deutschen Bundesbank. Die umfassende Verbreitung der benötigten Karten mit Kontaktlosfunktion steht noch aus. Der Befragung zufolge besitzen zwar 95 Prozent der Befragten eine Debitkarte wie die girocard, von diesen Karten verfügten im Erhebungszeitraum allerdings lediglich 49 Prozent über eine Kontaktlosfunktion. (EZB) Und während Sie damals noch an der Kasse standen und warteten, könnten Sie gleich problemlos alle Daten des Smartphones kabellos auf Ihren Hintermann übertragen haben. Leider wird diese Option beim Vorbeigehen liquidiert.
Wenn Sie allerdings wie wir - technisch unbegabt - nur Bahnhof verstehen, dann lassen Sie sich doch mit dem Google-Sprachübersetzer rasch alles ins polnische, belgische, niederländische oder französische übersetzen. Link am Seiten-Ende.
11. Januar 2020
Klares Statement, aber wie kann sie nur ...
Es wird wieder mehr geklotzt
Gaumenschmaus zum Mittag
Kommentar: Wer will, Marken und Lizenten für schöne Rezepte - immer her damit.