Pate vom Bücherschrank in Haidhausen werden oder doch lieber öffentlich lesend auf Cran Cannaria urlauben
Die SPD Au-Haidhausen hat schon in der Junisitzung des Bezirskausschusses vorgeschlagen, einen offenen Bücherschrank in Haidhausen aufzustellen, und zwar auf dem vorderen Bereich der Postwiese. Das Gremium hat dem zugestimmt und als weiteren möglichen Standort den Hypopark aufgenommen.
„Beide kommen für uns in Frage. Sie sind einerseits gut frequentiert und man kann andererseits gemütlich hinsetzen und gleich ein bisschen in die Bücher reinlesen. Denn darum geht es ja auch: Lust aufs Lesen zu machen“, so Nina Reitz, Fraktionssprecherin der SPD.
Hilfe von Paten
Die Betreuung des Schrankes wird durch ehrenamtliche Patinnen und Paten erfolgen. Zunächst aber ist nun die Verwaltung aufgefordert zu prüfen, wo ein Schrank handspielend aufgestellt werden kann.
Offene Bücherschränke sind inzwischen ein etabliertes und gut genutztes Angebot, welches unaufwendig zum Lesen anregt, die nachhaltige Nutzung von Büchern unterstützt und nachbarschaftliche Gemeinschaft fördert. Dabei geht es um einen wettergeschützten Schrank, der im öffentlichen Raum steht und mit Büchern gefüllt ist. Wer sich von einem oder mehreren Büchern trennen möchte, kann sie in den Schrank stellen und dafür andere Bücher wieder mitnehmen. Es ist auch in Ordnung, mal nur ein Buch zu holen und keines zu bringen, und umgekehrt genauso.
Idee kommt aus Neuseeland
Seinen Ursprung nahm die Idee in Mainz, wo auch Nina Reitz herstammt. Die Fraktionssprecherin der Haidhauser SPD erinnert sich: „In den 90er Jahren kam jemand in der Mainzer Neustadt auf die Idee, alte Stromkästen zu Bücherregalen umzubauen, ein Kunstprojekt im öffentlichen Raum. Laut Internet war das wohl der Ursprung der offenen Bücherschränke in Deutschland.“
Das Konzept ist inzwischen sehr verbreitet, mal in einer alten Telefonzelle, mal in einem eigens konstruierten Schrank, und in München stehen schon viele gut genutzte offene Bücherschränke. Auch in der Au befindet sich am Herrgottseck bereits ein offener Bücherschrank, hier in Form eines Gartenhäuschens. Da es inzwischen möglich ist, mehrere Bücherschränke pro Stadtbezirk aufzustellen, möchte die örtliche SPD auch im Stadtteil Haidhausen einen Ort schaffen, an dem man jederzeit Bücher zum Schmökern vorfindet, und wo man sie auch weitergeben kann, wenn sie ausgelesen sind./eq
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