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9. Januar 2024

Wundersame Erkenntnisse

Auf den Point einmal ganz unwissenschaftlich formuliert:

Wer nix weiß, ist beschissen dran.



Studie des Leibniz-Instituts SAFE zeigt, wie Informationsdefizite beim Kiblizzen die Vermögens- und Finanzentscheidungen deutscher Haushalte beeinflussen


3. September 2022

Volldödel

An dem Kap
WIRD gerappt
bis der Boris 

macht.

Alles gute beim Abheben, 
liebe     SA -Team. 

Alle   hub    aus   

und wascht eure trekingsocks 
nett wieder in falscher Maschine, gelle
Weil sonst wirt dieRothaut sehr sehr ungemütlich

HaHa 

29. August 2022

Zahl des Tags

Rund 16,5 % der Befragten einer US-Studie weisen Anzeichen eines "sehr problematischen Nachrichten-Konsums" auf, berichten Forscher im Fachmagazin "Health Communication". Die Betroffenen könnten sich schwer von Nachrichten lösen und denken häufig über sie nach. Die Welt erscheine für sie oft "wie ein dunkler und gefährlicher Ort".

13. Juli 2021

Und Tschuess, Kerosin

Guten Mittag, willkommen bei ...

Flugzeugbauer Airbus plant, ab 2035 einen Wasserstoffflieger auf den Markt zu bringen. Von 2025 bis 2027 will der europäische Konzern die Lieferanten auswählen. Damit Wasserstoff flüssig ist, muss er auf minus 253 Grad gekühlt werden. Das braucht besondere Anforderungen an Behältnisse. Daran werden die kürzlich angekündigten neuen Forschungszentren von Airbus in Nantes und Bremen arbeiten. Ihr Ziel ist es, 2025 einen ersten Testflug durchzuführen.

Beim Wettbewerber Boeing sollen Flugzeuge bis 2030 mit 100 Prozent Biotreibstoffen fliegen können. Nachhaltige Flugkraftstoffe können aus einer Vielzahl von Rohstoffen hergestellt werden. Darunter sind beispielsweise nicht zum Verzehr geeignete Pflanzen, land- und forstwirtschaftliche Abfälle oder nicht wiederverwertbare Haushaltsabfälle.



Warum nicht mal in den Weltspiegel gucken?


6. April 2021

Sprayen statt spritzen

Gegen Grippe gibt es bereits Impfstoffe, die als Nasenspray verabreicht werden. Ließe sich auch ein Corona-Impfstoff als Nasenspray entwickeln?

Daran wird geforscht, und ich glaube, dass so etwas kommen wird. Ein Nasenspray hätte den Vorteil, dass man als Geimpfter mit hoher Wahrscheinlichkeit das Corona-Virus nicht mehr übertragen kann. Weil der Impfstoff genau dort hingelangt, wo sich das Virus vermehrt, nämlich im Nasen-Rachen-Raum, und dort eine lokale Immunantwort aufbaut. Aber die Entwicklung ist recht kompliziert, weil im Rachenbereich schwer zu messen ist, wie stark die Immunantwort ausfällt. Außerdem gelangt das Nasenspray nah ans Gehirn, und da möchte man keine Nerven zerstören. Der Influenza-Nasenspray-Impfstoff ist aber sehr sicher, er funktioniert schon heute sehr gut und wird vor allem bei Kindern verwendet, sehr häufig in den USA, aber durchaus auch in Deutschland.

Das sagt der österreichische Virologe Florian Krammer im Gespräch mit Geoer hat eine Professur für Impfstoffkunde in der Abteilung für Mikrobiologie an der Icahn School of Medicine.


30. November 2020

Das kollektive pandemische Vermächtnis

Nun, möglicherweise ist es noch nicht der richtige Zeitpunkt zu fragen, was bleibt von Corona im kollektiven Gedächtnis von Gesellschaften übrig, wenn die weltweite Pandemie vorbei ist. Aber die Frage kommt - früher oder später. Alleinsein, Verlust von selbst bestimmten Leben, platonische Nähe zu Menschen, Entdeckung der Langsamkeit oder gar nichts davon. Das Leben geht weiter, bloß mit Maske und Einhaltung bestimmter Hygieneregeln. Jede:r erlebt diese Zeit auf seine:ihre Weise.

Schreiben Sie uns Ihre Erfahrungen oder senden uns Ihr Corona- Tagebuch. Wir sind in Vorfreude auf Ihre Sicht der Gegenwart. 

Alles Gute und einen wundervollen Tag, ob im Homeoffice oder im Büro weilend

Ihre Blogredaktion




12. November 2019

Presse: einfach näher dran

Uns aller Greta segelt mit Youtubern zurück nach Europa. Die Klimaaktivistin hat ein Boot gefunden, das sie zur Weltklimakonferenz, die in 3 Wochen in Madrid ist, bringt. Ein Youtuber-Pärchen lässt Thunberg und ihren Vater mitreisen. Zweieinhalb Wochen soll die Reise von den USA aus dauern.

Treffen des EZB-Rats: 14. November
Der EZB-Rat , das oberste Beschlussorgan der Europäischen Zentralbank, kommt zu seiner nächsten nicht geldpolitischen Sitzung zusammen. Mehr Informationen zu dem Treffen finden Sie auf der EZB-Website.

EuGH-Urteil zur Unabhängigkeit des polnischen Obersten Gerichts
Nach dem polnischen Gesetz über das Oberste Gericht von 2017 treten die Richter mit 65 in den Ruhestand, sofern nicht der Präsident der Republik nach Stellungnahme des Nationalen Richterrats eine weitere Amtsausübung genehmigt. In der Rechtssache beanstandet ein Richter des Obersten Verwaltungsgerichts eine negative Stellungnahme des Nationalen Richterrates über sein Verbleiben im Amt. Weitere Infos dazu finden Sie hier.

Forschung: Wissenschaftler haben eine neue Krankheit entdeckt. Dabei fallen sich fremde Menschen in die Arme, knutschen und gehen danach weiter, um den nächsten zu knutschen. Dieses Fänomen sei kein Gesellschaftsspiel, sondern pathologische Natur. Ärzte untersuchen jetzt, ob die Erkrankung Jahreszeiten gebunden ist. Sobald das Winterfeeling weniger werde, könnte sich auch, so die Wissenschaftler, die Erkrankung wieder bessern. Einen Namen hat die Krankheit noch nicht. Die Mediziner warnen vor Menschen, die solche Auffälligkeiten zeigen. Es handele sich nicht um menschliche Zuneigung und die Suche nach menschlicher Wärme, sondern um Gefühlskaelte, die falsch im Hirn programmiert worden sei. Wie es zu dieser brainatalen Umprogrammierung gekommen ist, wollen die Forscher nun mit Kollegen aus Japan und Korea gemeinsam in den kommenden drei Wintermonaten untersuchen. (sbs)

Mit Kreuz vor der Kamera: Rainer Maria Schießler ist katholischer Geistlicher – und eine kleine Medienberühmtheit. In Serien wie "München 7" und "Dahoam is dahoam" steht er als Schauspieler vor der Kamera und spielt meist sich selbst. Eine Reporterin spricht nun mit dem alten Fernsehhasen über seine Mission, den Glauben und die katholische Kirche via Flimmerkiste menschlicher und beliebter zu machen. Lesen Sie das Porträt über Rainer Maria Schießler hier.

Kinostart: Der Jäger und seine Liebe zu einer Nonne. Sie lernen sich auf einer Bahnfahrt nach Sibirien kennen, kommen sich näher. Eine zärtliche Romanze zwischen zwei Menschen aus Münster, die eigentlich nicht füreinander bestimmt waren. Denn nicht nur ihre Konfession trennt die beiden, sondern auch ihr Altersunterschied von 25 Jahren. Einfach sehenswert:  "Das wollten wir nicht, aber wir tun es immer wieder gern". (Überl. 185 Minuten)

Überall Überflieger: 99 Prozent der Menschheit ist hochbegabt (IQ>130). Früher sei man davon ausgegangen, dass die meisten Menschen mit komischen Auffälligkeiten - z.B. einfach mal durch Bild laufen - an narzistische Störung litten. Wissenschaftliche Erkenntnisse heutzutage belegen hingegen eindeutig, dass es sich dabei um eine Hochbegabung handele. Lesen Sie die dramatische Geschichte von Privatdedektiv Johannes H., welcher durch seine narzistische Persönlichkeitsstörung sich anderen Leuten immer überlegen fühlte. Hier erzählt er, wie es war, in den Augen anderer ein Narzisst gewesen zu sein. Inzwischen sei er froh, dass er nur - wie alle anderen auch, hochbegabt sei und endlich sich selbst akzeptiert gelernt habe. (Z+)

E-Commerce-Gigant Amazon hat Details für ein neues stationäres Lebensmittel-Konzept preisgegeben. Das Format soll sich von Whole Foods unterscheiden und auch Kassen soll es gegeben. Der Händler spricht selbst von "Amazons erstem Lebensmittel-Laden". Amazon hat seine Pläne für ein neues LEH-Format nicht nur offiziell bestätigt, sondern auch bereits weiter konkretisiert. (LMZ)

Kirche im Aufbruch: Während seiner Amazonas-Synode hat amtierender Pabst über den Schutz des Urwaldes und indigener Völker diskutiert. Seitdem sind rund 100 Katholiken in Rage und wollen großes Unheil abwenden - vom Vatikan, wo der Papst unter  Anwesenheit indigener Holzfiguren die Kirche entweiht habe. (rp)

Robert Habeck kritisiert fehlende Innovationskraft in Deutschland. Der Grünen-Vorsitzende spricht über die Versäumnisse der Politik, in die deutsche Infrastruktur und Bildung zu investieren. Bei der Kanzler-Frage weicht Habeck aus. (SZ-Bericht)





28. Oktober 2019

Moderner Rassismus?

Der Mathematiker Uri Treisman lehrte eine Zeit lang an der University of California in Berkeley. Dort fiel ihm auf, dass 60 Prozent der afroamerikanischen Student*innen den Kurs in Differential- und Integralrechnung nicht bestanden.  Treisman nahm das zum Anlass, sich die Statistiken genauer anzuschauen. Ihm fiel auf: alle von chinesischen Student*innen schafften den Kurs. Was unterschied die beiden kulturellen Gruppen voneinander?

Treisman beobachtete die Studierenden bei der Vorbereitung auf die Prüfungen. Und registrierte dabei einen entscheidenden Unterschied: Die afroamerikanischen Studierenden setzten sich meist allein an ihre Matheaufgaben. Ihre chinesischen Kommiliton*innen hingegen verabredeten sich zum gemeinsamen Lernen.

Das kollaborative Arbeiten brachte den Studierenden einen Vorteil, der alle anderen Faktoren (z.B. das Einkommen der Eltern oder die Mathenoten in der Schule) übertraf. Treisman rief daraufhin Mathe-Workshops ins Leben, zu denen er Studierende mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen einlud, um gemeinsam an den Mathe-Aufgaben zu tüffteln. Das Ergebnis: Die Leistungen der afroamerikanischen Teilnehmer*innen verbesserten sich signifikant. Tatsächlich überholten sie sogar bald die chinesischen Studierenden. Wir lernen: Anstatt aufzugeben, entstehen durch den Austausch mit anderen gemeinsame Lösungsideen für Probleme – und die Student*innen entwickeln gemeinsam mehr Selbstvertrauen, um Prüfungen zu schaffen.

Also keineswegs Rassismus sondern modernes Lernen über den eigenen Tellerrand hinaus. Bravo!

Dies wunderbare Unibeispiel kann auch auf weitere Bereiche in der Arbeitswelt übertragen werden: stimmts! Menschlicher Fortschritt ist wahrlich so easy.

23. September 2019

DNA Forschung

35 Prozent Engländer: Millionen Menschen betreiben DNA-Ahnenforschung
Mit DNA-Analysen kann man Krankheiten erkennen, Mörder fassen und seinen Vater finden. Immer mehr Menschen nutzen sie auch, um ihrer Abstammung nachzugehen. /bq

5. September 2019

Mond erhält Besuch aus Indien

Bad Homburg/Münster. Der Mond rückt immer weiter in den Fokus der menschlichen Bestrebungen im Weltraum, scheibt die Faxzeitschrift Die Ziege. Seit Jahrzehnten spielte der Erdtrabant nur eine kleine Rolle bei Vorstößen, nun will Indien dem Mond einen erneuten Besuch abstatten. Dazu soll am nächsten Samstag der Lander Vikram auf dem Mond landen. Vom Orbiter wurde der Lander schon abgekoppelt. Nach seinem Sinkflug soll der Lander am Samstag zwischen 22 und 23 Uhr unserer Zeit auf der Mondoberfläche aufsetzen. Am Sonntagmorgen wird der mitgebrachte Rover Iggy aus dem Lander entlassen. /ter

4. September 2019

Auf Überholspur im All

Die europäische Raumfahrtagentur ESA musste erstmals einen Satelliten umlenken, um eine mögliche Kollision mit einem Satelliten von Elon Musks Raketen-Startup SpaceX zu verhindern. Die ESA bemängelt fehlende Vorfahrtsregeln, wer ausweichen muss, ist Verhandlungssache./standard

1. September 2019

Die Angst, was zu verpassen

Schluss mit FOMO + Wie leicht sich die menschliche Psyche manipulieren lässt, kann jeder an sich selbst überprüfen. Menschen sind anfällig für kleine Impulse, mit denen sich spontan und jenseits der Vernunft Kurzschlusshandlungen auslösen lassen. Diese Schwäche nutzt ganz besonders das Online-Shopping aus, wie eine Studie der Universitäten Princeton und Chicago anhand einer Analyse von 11.000 Shopping-Websites herausgefunden hat. 

Kuscheln mit dem Rindviech

Ein wunderbar aufschlussreiches Gespräch mit der Kuhbäuerin Ruth Maria Frech
...

Gibt es Freundschaften unter Kühen?
Es gibt solche, die gerne zusammen abhängen. Elektra und Prinzi, die sieht man zum Beispiel oft gemeinsam.

Gibt es Antipathien?
Total. Es gibt ein paar Kühe, die sind ranghoch, und das müssen sie auch jedes Mal zeigen, indem sie auf andere losgehen. Kühe können ganz schön fies werden. Sie gehen mit ihren Hörnern auf die Genitalien und die Euter. Deshalb züchte ich inzwischen bevorzugt hornlose Kühe.

Geht es bei den Bullen noch krasser zu?
Bullen können im höheren Alter sehr aggressiv werden. Die wertvollen Besamungsbullen werden sowieso nicht in der Herde gehalten. Die stehen meist in Einzelboxen.

Das ganze lesenswerte Interview über kuschelnde Kühe, flirtende Bullen und Intelligenz in Tierwelt gibt es im Zeit Magazin 36/2019

25. August 2019

Assi, aber bitte digital!

Revolution! Neue Technologien stellen den Konsum auf den Kopf

Der Weg in die digitale Zukunft ist geprägt von technologischen Veränderungen. Einige von ihnen sind bereits passiert und heute schon alltäglich, andere können wir uns noch nicht einmal vorstellen.
Einen eigenen Sekretär zu beschäftigen – lange ein Zeichen von Status, wohl bald schon der Standard, möglich gemacht durch den technologischen Fortschritt. Wir alle könnten bereits sehr zeitnah einen smarten Assistenten an unserer Seite – oder besser: auf dem Smartphone in der Hosentasche – haben, der Termine für uns bucht, online für uns einkauft oder uns vor möglichen gesundheitlichen Risiken warnt. 

Satzstellung oder wie war das mit dem Du?

"Kriegt man dich dazu, wenn man das Auto kauft?"

High Heels, Kleidergröße 34, Lächelpflicht: Die Förderung von Frauen bringt nichts, wenn sie auf Messen ausgestellt werden wie im Zoo, sagt die Soziologin Tanja Kubes

Deutschland gilt weltweit als Messeland Nummer eins – jährlich finden rund 180 internationale und nationale Messen statt, mit 180.000 Ausstellern und zehn Millionen Besucherinnen und Besuchern. Egal, auf welche Themen sich die jeweilige Messe spezialisiert: Die Hostess ist als schönes Beistellwerk an nahezu jedem Stand dabei. Die Soziologin Tanja Kubes hat auf Automobilmessen in Frankfurt und Genf die Arbeitsbedingungen der Frauen erforscht – und selbst viele Übergriffe erlebt.

ZEIT ONLINE: Sie haben selbst mehrere Jahre als Hostess auf Automobilmessen gearbeitet. Warum?
Tanja Kubes: Viele Hostessen dürfen laut Arbeitsvertrag nicht über Internes sprechen, sonst droht eine Geldstrafe. Will ich jemanden interviewen, werde ich an die Chefhostess verwiesen, die speziell gebrieft wurde und dementsprechend antwortet: dass der Job ganz wunderbar ist und Spaß macht. Klar tun ihr ein bisschen die Füße weh, aber eigentlich mache sie ja alles gerne und Sexismus gegenüber Hostessen sei kein großes Thema. Weil ich immer diese Standardantwort bekam, wollte ich als Soziologin alle Phasen des Hostesswerdens und -seins selbst mitmachen.

ZEIT ONLINE: Die wären?
Kubes: Hostessen durchlaufen einen intensiven Auswahlprozess: Zuerst erstellen sie wie Models Sedcards mit Bildern und Körpermaßen. Wer für einen Job infrage kommt, wird zum Casting eingeladen. Die größten Chancen haben Frauen, die folgende Kriterien erfüllen: Sie sollen attraktiv und jung sein, bis oder um die 30, ab 1,70 Meter Körpergröße, Kleidergröße 34 bis 36 und lange Haare haben. Jede Firma entscheidet selbst, was die Hostessen am Stand tragen müssen. Sie haben das gleiche Outfit – in der Regel ein sehr körperbetontes kurzes Kleid – und die gleichen Schuhe – oft mit sehr hohem Absatz – an und bekommen einheitliches Make-up und Styling.

ZEIT ONLINE: Das ist ja bei anderen Berufen, die Uniformen voraussetzen, nicht anders.

TANJA KUBES forscht unter anderem zu Körpersoziologie, Transhumanismus und Mensch-Maschine-Interaktion und lehrt an der Technischen Universität München. Ihr Buch "Field Work on High Heels" erschien im Transcript Verlag.

Kubes: Das stimmt, aber bei anderen Berufen, die eigentlich nichts mit Sex zu tun haben, werden Frauen nicht so sehr als Sex- und Schauobjekt dargestellt. Hersteller, Medien und Messebesucher erwarten das auch. Letztere bringen gelegentlich Kameraobjektive mit, um Hostessen oder manchmal sogar nur deren Beine, Po und Brust besser fotografieren zu können und danach online zu bewerten. Ohne Hostessen würde es auf Messen nicht so sehr um das Schauobjekt Frau, sondern um das eigentliche Ausstellungsprodukt, nämlich neue automobile Technik, gehen. Es gehört definitiv nicht ins 21. Jahrhundert, dass Frauen wie im Zoo ausgestellt werden – im Extremfall auf einer Drehscheibe hinter Plexiglas.

ZEIT ONLINE: Klingt absurd.
Kubes: Ja, vor allem weil Frauen genauso wie Männer Auto fahren und damit potenzielle Kundinnen wären. Man muss sich die Dimension verständlich machen: Zur Internationalen Automobilausstellung kommt fast eine Million Menschen. Wenn Frauen dort zu Objekten gemacht werden, beeinflusst das nicht nur unsere Vorstellung von Technik, sondern auch das gesamtgesellschaftliche Bild von Frauen. Einige Besucher habe ich gefragt, wieso ihre Ehefrauen und Freundinnen nicht auf der Messe dabei sind. Die Antwort war deutlich: Man nehme ja auch kein Holz mit in den Wald.

24. August 2019

Dynamik kultureller Prozesse

Kulturelle Prozesse laufen immer schneller ab und zeigen zudem eine wachsende Tendenz zur Selbstorganisation. Damit ist Erfolg heutzutage nach einer universellen Gesetzmäßigkeit verteilt. Dies haben die beiden Physiker Professor Claudius Gros und Lukas Schneider von der Goethe-Universität herausgefunden. Ihr Untersuchungsgegenstand: 50 Jahre Musikcharts.

Eine ähnliche Beschleunigung könnte sich auch, wie die Autoren darlegen, für die Prozesse ergeben, die der politischen Meinungsbildung zugrunde liegen.

Publikation: Lukas Schneider, Claudius Gros, Five decades of US, UK, German and Dutch music charts show that cultural processes are accelerating, Royal Society Open Science (2019).

19. August 2019

Motorik von Affen und Mensch - Zugriff

Aus der Forschung: Mit Hilfe modernster digitaler Methoden sollen Geh- und Greifbewegungen in bislang nicht umsetzbarer Präzision gemessen und modelliert werden, um darauf aufbauend diagnostische Werkzeuge für individualisierte Therapieansätze, beispielsweise bei Parkinson, zu ermöglichen. Dabei spielen die Untersuchungen zur Motorik bei Affen eine wichtige Rolle, sie sind die Grundlage für die spätere Anwendung am Menschen.

"Leichte Anwendbarkeit und geringer Aufwand für die Durchführung der Untersuchungen sind wichtige Faktoren, um die Akzeptanz bei den Patienten zu erhöhen", sagt Melanie Wilke, Direktorin des Instituts für Kognitive Neurologie. "Wir versprechen uns von den neuen videobasierten Methoden einen qualitativen Sprung gegenüber den derzeitigen klinischen Untersuchungstechniken."

Neben der reinen Diagnostik will das Forscherteam komplexe Bewegungsabläufe bei gesunden Probanden und bei Affen untersuchen, um so die neurophysiologischen Grundlagen von Bewegungsstörungen besser zu verstehen.

Das Projekt "Deep Movement Diagnostics" wird mit knapp 1,2 Millionen Euro über einen Zeitraum von drei Jahren im Rahmen des Förderangebots "Big Data in den Lebenswissenschaften der Zukunft" gefördert und aus dem "Niedersächsischen Vorab" der VolkswagenStiftung finanziert.