Ein Kilo Rindfleisch für vier Euro: Gibt es, wie ein Besuch
in der Notschlachterei König zeigt. Ist Fleisch von Unfalltieren nur was
für Geizige oder ungeahnt nachhaltig?
"Du bist böse", sagt Birgit König zu der Frau mit dem roten Tuch um
den Kopf, die in der Schlange wartet. "Ich weiß doch, dass du gerade
schon mal da warst!" Ein Mann, der an der Eingangstür lehnt, lacht in
sich hinein: "Ja, die Frau hat gerade draußen ihr Kopftuch gewechselt.
Vorher war es blau." Viel zu kaufen gibt es aber sowieso nicht mehr in
der Fleischerei, in der Birgit König an der Bedientheke steht. Die
Auslage ist fast leer. Auf den Metalltabletts glänzt das Fett. Nur links
in der Ecke liegen noch ein paar einsame Schweineschwarten und dunkle
Dekotrauben aus Plastik.