20. März 2022
15. Juni 2021
Travestie im Hinterland erlebt
Das zentrale Sexualorgan sitzt zwischen den Ohren: Nora Eckert erinnert sich an ihre Selbstfindung als Transfrau der siebziger Jahre. Ein Spiel mit wechselnden Rollen, Klischees im eigenen Körper - jenseits des Zwangs der normierten Zweigeschlechtlichkeit (FAZ) Nora Eckert: „Wie alle, nur anders“. Ein transsexuelles Leben in Berlin. C.H. Beck Verlag, München 2021. 208 S., Abb., geb., 22,– €. |
2. Februar 2020
Daten sollen künftig Grenzen los fließen können
Bisher beherrschen Internet- und Softwarekonzerne aus den USA das Geschäft. Sie dominieren den Markt für Clouddienste, also für das Speichern und Bereitstellen von Daten und Programmen über das Internet. Zugleich sammeln Webunternehmen wie Google, Amazon und Facebook Unmengen an Informationen über ihre Nutzer. Die Angaben können sie verwenden, um Produkte zu entwickeln oder die Künstliche Intelligenz ausgefeilter Software zu trainieren. Daten seien der "Lebensnerv" moderner Ökonomien und "unverzichtbar für Innovationen", heißt es im Entwurf.
Europa kann den Rückstand nach Meinung der Kommission jedoch aufholen, weil sich Branchen und Technologien so schnell wandeln: "Die Sieger von heute werden nicht unbedingt die Sieger von morgen sein." Die Digitalisierung der Industrie, vernetzte Städte, Roboter-Autos - solche Entwicklungen werden den Datenausstoß rasant steigern. "Alle 18 Monate verdoppelt die Menschheit die Menge an Daten, die sie schafft", sagte Breton kürzlich in einem Gespräch mit der SZ. Dieser Datensegen soll Europas Wirtschaft durchstarten lassen; die Karten werden neu gemischt, hofft die Kommission.
Um mit den USA und China mithalten zu können, müsse aber ein echter Daten-Binnenmarkt geschaffen werden, fordert die Brüsseler Behörde. Genau wie beim EU-Binnenmarkt für Waren sollen Landesgrenzen keine Hürden mehr darstellen beim Zugriff auf Daten, ihrer Weiterleitung und Auswertung. Sensible Angaben sollen jedoch gut geschützt bleiben. Bislang erschweren Unterschiede bei Gesetzen und Standards zwischen EU-Ländern die grenzüberschrei-tende Datenverarbeitung.
Zudem will die Kommission durchsetzen, dass staatliche Stellen der Wirtschaft mehr Daten zur Verfügung stellen. Sie ermuntert auch Unternehmen, Informationen zu teilen. Je größer der grenzüberschreitende Datenpool ist, desto nützlicher ist er für die Entwicklung neuer Produkte oder das Trainieren selbstlernender Maschinen.Die entsprechenden Gesetze möchte die Behörde im kommenden Jahr präsentieren. Im Gesundheitsbereich gibt Kommissar Breton das Ziel vor, dass in zwei Jahren digitale Verschreibungen und Diagnosen problemlos ins europäische Ausland übertragen werden können.
Um die Dominanz amerikanischer Cloudanbieter zu brechen, will die Kommission erreichen, dass die kleineren europäischen Rivalen besser zusammenarbeiten und gemeinsame Offerten entwickeln. Brüssel wird dafür Standards und Vorbildmodelle entwerfen. Diese Initiative ähnelt dem Projekt Gaia-X, das die Bundesregierung im Herbst vorgestellt hat. Zugleich soll bis 2022 ein Cloud-Marktplatz etabliert werden, auf den nur Dienstleister zugelassen werden, die strengen Vorgaben genügen.
Dass in Zukunft mehr Daten bei europäischen Anbietern anstatt bei US-Konkurrenten gelagert werden, sei eine Frage der "technologischen Souveränität", heißt es im Strategiepapier. In den USA und China könnten Dienstleister per Gesetz gezwungen werden, europäische Daten an die Regierung oder Geheimdienste auszuhändigen. CSU-Wirtschaftspolitiker Ferber hätte sich bei der Cloud aber ein ehrgeizigeres Programm der Kommission gewünscht: "Der Marktplatz ist allenfalls eine halbherzige Lösung." (sz)
23. August 2019
Altmaier will Amazon an Kette legen
Deutscher Minister will europäische Cloud
Der deutsche Wirtschaftsminister Peter Altmaier plant einer Zeitung zufolge den Aufbau einer europäischen Cloud unter dem Namen „Gaia-X“. Dabei sollten sich Anbieter von Daten- und Rechenkapazitäten im Internet über eine Art offenes Netzwerk verknüpfen, berichtet die „FAZ“ in ihrer Onlineausgabe unter Berufung auf ein internes Papier. Mit den beteiligten Unternehmen sollten kommende Woche die abschließenden Gespräche geführt werden. Unklar sei noch, ob Gaia-X als Unternehmen, Verein oder Stiftung aufgebaut werden soll.
Benötigt werde eine „europäische Dateninfrastruktur“, zitierte die Zeitung Altmaier. „Wir stehen hier kurz vor dem Durchbruch. Ich bin zuversichtlich, dass wir in den nächsten Tagen hierzu konkrete Umsetzungsschritte bekanntgeben können.“
Die Cloudbranche wird gegenwärtig weitgehend von US-Konzernen wie Amazon beherrscht./eq
9. August 2019
Smarte Finanzen: 8,7 Milliarden Euro für Zimmerpflanzen
Beim Smart Indoor Gardening bekommen Blumen eine Stimme, so die Idee eines Berliner Start-ups. Dank Live-Überwachung und Cloud-Anschluss sollen smarte Pflanzen auch bei Hobbygärtnern ohne grünen Daumen überleben:
Dazu gehört das Start-up FYTA, gegründet im Frühjahr 2018 von Claudia Nassif (44) und Sylvie Basler (45). Gerade entsteht dort Beam – ein Sensor, der Pflanzen „eine Stimme geben“ soll, wie die Gründerinnen sagen. Ziel sei es, das Pflanzensterben auch bei Anfängern zu verhindern. Denn trotz einer modernen Pflanzencommunity, die sich auf Instagram und Co. unter Hashtags wie #plantporn und #urbanjungle inszenieren, hätten die Millenials ein Problem, sagt Nassif: Ihnen fehle das Gefühl für die Pflanzen. „Opa sagte immer, er gießt und stutzt nach Gefühl. Das möchten wir den Menschen wieder vermitteln.“In vielen Wohnungen regeln Sensoren heute schon per App und Sprachsteuerung das Licht und die Heizung, während ein Mähroboter den Garten in Schuss hält. Doch neben Smart-Home-Anwendungen wächst auch der Markt für Hobbygärtner ohne Grünfläche vor der Tür: Smart Indoor Gardening heißt der Sektor, der sowohl den Anbau von Zuchtpflanzen als auch die datengestützte Aufzucht dekorativer Zimmerpflanzen einschließt.
Eine wunderschöne Alternative zu den weniger attraktiven Hydrokulturen in Büros, Häusern und Gärten - zu günstigen PReisen, wie zum Beispiel schöne Pusteblume created by Peter Lustig - beim Monopol-Online-Händler Amazon.
Auch smart gesteuerte Maulwürfe, Fische und Piepmätze
soll es schon bald geben. Ein echtes Paradies
für grüne Technik-Freunde
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- Make Concert with Plants
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17. Juli 2019
Europa - in der Cloud gefangen
Auch wenn sich der Begriff erst kurz nach der Jahrtausendwende verbreitete: Aus moderner Sicht kann man die Datev als einen Pionier des Cloudcomputings betrachten, der heute in gigantischem Stil betriebenen Auslagerung von Daten und Diensten in auswärtige Rechenzentren. Und die überraschenden Parallelen gehen noch weiter. Dass die Datev damals ihrem amerikanischen Anbieter IBM den Auftrag entzog und in die eigenen deutschen Hände nahm, ist eine Entwicklung, die sich in naher Zukunft hierzulande und in ganz Europa wiederholen könnte. Wenn auch aus ganz anderen Gründen als damals. Heute geht es zwar auch um mehr Effizienz, aber vor allem geht es um Sicherheit. Die Sorgen wachsen, ob im Cloud-Geschäft dominante Nationen wie die Vereinigten Staaten diese auch gewährleisten.