Aus der Forschung: Mit Hilfe modernster digitaler Methoden sollen Geh- und Greifbewegungen in bislang nicht umsetzbarer Präzision gemessen und modelliert werden, um darauf aufbauend diagnostische Werkzeuge für individualisierte Therapieansätze, beispielsweise bei Parkinson, zu ermöglichen. Dabei spielen die Untersuchungen zur Motorik bei Affen eine wichtige Rolle, sie sind die Grundlage für die spätere Anwendung am Menschen.
"Leichte Anwendbarkeit und geringer Aufwand für die Durchführung der Untersuchungen sind wichtige Faktoren, um die Akzeptanz bei den Patienten zu erhöhen", sagt Melanie Wilke, Direktorin des Instituts für Kognitive Neurologie. "Wir versprechen uns von den neuen videobasierten Methoden einen qualitativen Sprung gegenüber den derzeitigen klinischen Untersuchungstechniken."
Neben der reinen Diagnostik will das Forscherteam komplexe Bewegungsabläufe bei gesunden Probanden und bei Affen untersuchen, um so die neurophysiologischen Grundlagen von Bewegungsstörungen besser zu verstehen.
Das Projekt "Deep Movement Diagnostics" wird mit knapp 1,2 Millionen Euro über einen Zeitraum von drei Jahren im Rahmen des Förderangebots "Big Data in den Lebenswissenschaften der Zukunft" gefördert und aus dem "Niedersächsischen Vorab" der VolkswagenStiftung finanziert.