Ein Kilo Rindfleisch für vier Euro: Gibt es, wie ein Besuch in der Notschlachterei König zeigt. Ist Fleisch von Unfalltieren nur was für Geizige oder ungeahnt nachhaltig?
"Du bist böse", sagt Birgit zu der Frau mit dem roten Tuch um den Kopf, die in der Schlange wartet. "Ich weiß doch, dass du gerade schon mal da warst!" Ein Mann, der an der Eingangstür lehnt, lacht in sich hinein: "Ja, die Frau hat gerade draußen ihr Kopftuch gewechselt. Vorher war es blau." Viel zu kaufen gibt es aber sowieso nicht mehr in der Fleischerei, in der Birgit König an der Bedientheke steht.
Die Auslage ist fast leer. Auf den Metalltabletts glänzt das Fett. Nur links in der Ecke liegen noch ein paar einsame Schweineschwarten und dunkle Dekotrauben aus Plastik. Ein Kilo gemischtes Hackfleisch kostet im Supermarkt knapp fünf Euro, bei Aldi Süd auch mal nur 3,69 Euro, und seit Jahren wird in Deutschland darüber geklagt, dass Fleisch generell zu billig verkauft werde. Königs nehmen für ein Kilo Rindfleisch, mager oder durchwachsen, um die vier Euro, das ist ein Drittel der üblichen Supermarktpreise und erklärt den Andrang. Er wird mit festen Zuteilungsregeln kanalisiert, an die man sich besser hält. /ti-me
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